Die Hyaluronsäure ist Hauptbestandteil der körpereigenen Gelenkflüssigkeit (Synovia) und wirkt als Schmiermittel. Als thixotrope Flüssigkeit schützt die Hyaluronsäure im gesunden Gelenk den Gelenkknorpel vor Stoß- und Druckschäden. Zusätzlich trägt sie zur Knorpelernährung und Regulation des Gleichgewichts bei. Bei einem Knorpelschaden oder einer beginnenden Arthrose nimmt die Menge der Hyaluronsäure in der Gelenkflüssigkeit häufig ab, es fehlt die mechanische und biochemische Schutzfunktion.
Die von uns verwendete hochmolekulare Hyaluronsäure kann die Gleiteigenschaften und die Ernährung des Knorpels unterstützen, sowie die Entzündungsreaktion modulieren und Schmerzrezeptoren vor dauerhafter Reizung schützen.
Die Behandlung mit Hyaluronsäure ist im Anfangsstadium eines Knorpelverschleises (Chrondromalazie Grad I und II oder beginnende Arthrose) sinnvoll um den verbliebenen Knorpel mechanisch zu schützen und das Fortschreiten der Gelenkschädigung zu verlangsamen. Bei fortgeschrittenen Knorpelschäden ( Chrondromalazie Grad III und IV oder fortgeschrittene Arthrose) wird aktuell die biochemische Komponente als führend angesehen. Die Injektion hochmolekularer Hyaluronsäure in ein dauerhaft gereiztes Gelenk verbessert auch in diesem Stadium noch die mechanische Reibung. Einen wesentlichen Beitrag zur Schmerzreduktion leistet in diesem Stadium allerdings die Regulation der Entzündungsreaktion durch frische intakte Hyaluronsäuremoleküle.
Die Behandlung selbst läuft folgendermaßen ab:
Zunächst wird das Gelenk untersucht und mittels Ultraschall die optimale Injektionstelle lokalisiert und markiert. Die Haut wird mehrmals desinfiziert. Anschließend wird das Hyaluronsäurepräparat mit einer dünnen Kanüle in das jeweilige Gelenk injiziert und die korrekte Applikation mittels Ultraschall kontrolliert. Die Wirkdauer ist unterschiedlich und hängt vom Präparat und von der applizierten Menge ab. In der Regel wird die Behandlung in wöchentlichem Abstand wiederholt und es werden pro Gelenk drei bis fünf Injektionen durchgeführt. Verschiedene internationale Studien haben bei unterschiedlichen Arthrosegraden eine Verbesserung der Gelenkfunktion und der Lebensqualität für den Patienten nachgewiesen.
Hyaluronsäure ist in verschiedenen Präparaten als Fertigspritze erhältlich. Vor einer Injektion informieren wir unsere Patienten ausführlich über die Wirkung der Präparate und auch bestimmte Risiken und Nebenwirkungen.
Durch die Nutzung ultraschallgesteuerten Injektions- und Infiltrationstechniken können in unserer Praxis nahezu alle Gelenke mit Hyaluronsäure behandelt werden. Typische Indikationen stellen Schmerzen des Knie-, Hüft- oder Schultergelenks dar. Aber auch die Facettengelenke der Wirbelsäule oder kleinere Gelenke an Händen und Füßen können so erfolgreich behandelt werden. Auch chronische Erkrankungen von Sehnen- und Sehnenansätzen wie z.B. ein Tennisellenbogen, Entzündungen der langen Bicepssehne oder ein Jumpers Knee können ultraschallgesteuert wesentlich präziser therapiert werden.
Die Behandlungskosten werden von den privaten Krankenversicherungen in der Regel übernommen. Wir raten Ihnen aber, vor Beginn einer Behandlung mit der privaten Krankenversicherung Kontakt aufzunehmen und die anfallenden Kosten zu besprechen. Gerne überlassen wir Ihnen hierzu einen Kostenvoranschlag.
Von den gesetzlichen Krankenversicherungen werden die Behandlungskosten in der Regel nicht übernommen. Insofern sind diese dann von den Patienten als individuelle Gesundheitsleistung selbst zu tragen.
Wir beraten Sie gerne, ob in Ihrem Fall eine Hyaluronsäuretherapie sinnvoll ist. Sprechen Sie uns an!