Akupunktur

Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient,

Akupunktur kommt aus China und die schriftlichen Aufzeichnungen der Akupunktur reichen ca. 3000 Jahre zurück. Sie gehört zu der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM).

Das erste große und immer noch bekannteste Werk ist das "Buch des Gelben Kaisers zur Inneren Medizin" (ca. 500-300 J v.Chr.)

Es war wohl Nixon 1972, der die Akupunktur in die westliche Welt holte, als er auf seinem Chinabesuch seinen Leibarzt bat, sich diesbezüglich umzuhören. Danach wurde die Akupunktur in den USA und im Westen bekannt. Die USA erkannten 1997 die Akupunktur als wirkungsvolle Medizin an. 2007 wurde die Akupunktur in Deutschland von den gesetzlichen Krankenkassen für chronische Beschwerden von Knie und Rücken anerkannt.

„Können“ kann sie selbstredend mehr als nur Rücken und Knie!
Das „Denken“ hinter der Akupunktur ist ganz anders als das der Schulmedizin. Das mussten wir westlichen Ärzte lernen und diese Einstellung an unsere Patenten weitervermitteln.

Viele verschiedene Aspekte fließen ein, wie zum Beispiel das Konzept von Yin und Yang oder Elemente wie Feuer und Wasser. Unsere schulmedizinischen Körpersysteme wie z.B. das Herz finden sich in der Akupunktur wieder. Gemeint ist dann aber nicht das organische Herz als Motor der Blut- und Sauerstoffverteilung.
In der Akupunktur regiert das Herz die Blutzirkulation und es beherbergt den Geist (Shen) und steuert das Gehirn (also Bewusstsein und Intellekt).Es ist der Herrscher über alle Funktionskreise.Es durchdringt den Körper mit Bewusstsein, Spiritualität, Emotionen und Gefühlen.

Was macht die Akupunktur bei uns? Hier könnten wir Ihnen sehr fachchinesische Erklärungen geben. Stattdessen möchten wir hier unsere sehr geschätzte Akupunkturlehrerin zitieren:

„Akupunktur sorgt für besseren Energiefluss, aber ohne Stromschnellen, somit wird die Bewässerung besser, aber es wird auch weniger Erde am Ufer weggerissen. Sie therapiert immer zur Mitte hin, unabhängig davon, ob ein mangelhafter oder überschießender Ausgangszustand besteht“

Die Akupunkturpunkte liegen auf 12 verschiedenen, sogenannten ordentlichen Meridianen (Umläufen), die über den Körper verteilt sind. Alleine die 12 ordentlichen Meridiane umfassen über 360 Punkte.

Der Begriff Akupunktur wird zusammengesetzt aus den lateinischen Wörtern acus  „Nadel“ und pūnctūra  „Stich, das Stechen“. Das Handwerkszeug in der Akupunktur sind Akupunkturnadeln, mit denen die Akupunkturpunkte beeinflusst werden. Es sind sehr dünne Nadeln, aber „JA“, es piekst beim Einbringen der Nadeln. Der Einstich wird individuell sehr unterschiedlich empfunden und wir Akupunkteure gehen auf jeden unserer Patienten individuell ein.

Die verschiedenen Akupunkturpunkte haben alle ihren spezifischen, individuellen Platz auf der Körperoberfläche. Einige dieser Punkte liegen in einem definierten Abstand zu anatomischen Landmarken, wie zum Beispiel der Oberkante der Kniescheibe. Hier zählt nicht etwa ein westliches Längenmaß wie Zentimeter oder Inches. Das Längenmaß der Akupunktur ist die breiteste Stelle des Daumens der zu behandelnden Person. Das klingt für uns „Nicht-Asiaten“ ziemlich ungenau. Kennen wir doch den Spruch „Pi mal Daumen“ für eine doch sehr unpräzise Angabe. Aber dafür ist es ein individuelles Maß, das genauso seit tausenden von Jahren erfolgreich erprobt ist und es funktioniert!

Lassen Sie sich darauf ein!